Bredenbeck.
Wenn im November dieses Jahres Vertreter der Regierungen aus aller Welt ins schottische Glasgow zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen kommen, dann sind auch Schüler aus Bredenbeck und Sorsum dabei – zumindest virtuell. Denn dank der Initiative von Julian Fisher können die Bredenbecker Energenies sowie Schüler der Freien Waldorfschule Sorsum digital an der Konferenz teilnehmen und dort Ihre Anliegen und Wünsche äußern.
Vorbereitung hat begonnen
„Das ist sehr aufregend“, sagt Frederik. Der Neunjährige gehört zum Klimateam der Grundschule Bredenbeck und hat sich in dieser Woche mit Wennigsens Klimamanager Jan Krebs und Julian Fisher getroffen. Er und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen konnten bei dem ersten Treffen schon einige Fragen zu der Vorbereitung auf ihren Besuch bei der wichtigen Klimakonferenz stellen. „Was wird dort besprochen?“, wollte etwa Luisa (9) wissen. „Wer nimmt daran teil?“, fragte Frederik. „Und warum sind Sie dabei?“, hakte Nathaniel (9) nach. Auch, wo Glasgow überhaupt liegt und was eine Klimakonferenz ist, interessiert die Schüler – und Fisher beantwortete ihnen ihre Fragen gerne.
„Wir wollen eure Ideen auf der Konferenz vorstellen“, sagt Fisher, der ehrenamtlich an der Waldorfschule Sorsum tätig ist und dort das Projekt „Learning to Transform“ leitet, aus dem die Idee zur Teilnahme an der Klimakonferenz hervorgegangen ist.
Bei dem Projekt sollen Schüler lernen, Veränderungen anzustoßen und umzusetzen und ihre eigene Einflussnahme auf Nachhaltigkeit zu erleben. Zustande gekommen ist sein Engagement, da er mehrere Jahre in Kapstadt in einem Krankenhaus gearbeitet hat, als es dort eine schlimme Wassernot gab. Darüber hat er in der Waldorfschule, die sein Sohn besucht, berichtet. „Drei Monate lang haben alle Wasser gespart – verbraucht wurde am Ende nur die Hälfte der üblichen Menge“, sagt er.
Bis November werden die Schülerinnen und Schüler nun Ideen sammeln, die sie in Glasgow vorstellen wollen. Erste Ideen gibt es schon – und diese werden an der Schule zum Teil auch schon umgesetzt. „Wenn die Sonne scheint, kann man zum Beispiel das Licht ausmachen, weil es schon hell genug ist“, sagt etwa Nathaniel. „Rollos müssen nicht mit Strom hoch- und runtergefahren werden, da reicht auch eine Kurbel“, ist der Vorschlag von Frederik. Und Luisa spricht sich für Bewegungsmelder in Fluren aus, damit das Licht dort nur an geht, wenn auch wirklich jemand im Flur ist.
„Ganze Welt wird euch sehen“
Für die Konferenz können die Schülerinnen und Schüler zusätzlich noch Videos erstellen, um über ihre Arbeit zu berichten und ihr Engagement zu präsentieren. „Die ganze Welt wird euch sehen“, sagt Fisher – und die Schüler staunen. Vor so einem großen Publikum hat noch keiner von ihnen gesprochen. Und dann gleich noch vor Regierungsspitzen. Fisher gibt den Kindern zudem möglicherweise einen Einblick in das internationale Klimageschehen, für das es sich auch in Bredenbeck zu kämpfen lohne.
Durch die Teilnahme an der Klimakonferenz könnten die Schüler zudem zeigen, dass jeder Mensch auf der Erde seinen Teil zum Klimaschutz beitragen könne, erläutert Klimaschutzmanager Jan Krebs. So könne ein weltweites Gefühl der Gemeinschaft geformt werden, erhofft er sich.
Von Lisa Malecha
Quellenangabe: HAZ Barsinghausen/Wennigsen vom 22.04.2021, Seite 4